beziehungsweise

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# Auf ein Wort ...

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Liebe Lesende

 

beziehungsweise liebe Gemeinde, mit einem Wort werden zwei andere Wörter beziehungsweise – im vorliegenden Fall – zwei Gruppen von Menschen in Relation oder in Beziehung gesetzt. Wie verhalten diese sich zueinander?

Das kommt darauf an, wie Sie als Lesende beziehungsweise Gemeinde dieses kleine Wort beziehungsweise, das vermutlich in seiner Abkürzung bzw. viel bekannter ist, interpretieren: Lesen Sie es eher als oder oder als genauer/besser gesagt oder einfach als eine andere Möglichkeit?

Wie auch immer – beziehungsweise setzt Lesende und Gemeinde in eine Beziehung, in ein Verhältnis zueinander, stellt einen Zusammenhang her und lässt eine Verbindung aufscheinen – auf die eine oder andere Art und Weise.

Wir leben in Beziehungen. Wir Menschen leben in Beziehungen. Wir Geschöpfe Gottes leben in Beziehungen. Und in diesen Aussagen finde ich den Plural bzw. die Mehrzahl ganz wichtig, denn wir leben in ganz verschiedenen Beziehungen zueinander. Da ist nie nur die eine monogame Beziehung zum:zur (Ehe-) Partner:in gemeint, für die das Wort Beziehung im Alltagssprachgebrauch vielleicht häufiger verwendet wird als in anderen Kontexten. Wir leben in Sozialbeziehungen, Familien-, Freundes-, Arbeits- und Verwandtschaftsbeziehungen. Länder führen Beziehungen in Diplomatie und Wirtschaft mit Krieg und im Frieden.

Wir leben in Beziehungen. Und auch die biblischen Texte erzählen Beziehungsgeschichten auf verschiedenen Ebenen: zwischen Menschen, Tieren, Völkern und Gott. Letztere – der Zusammenhang zwischen Gott und den Menschen – liegt den Verfassern der Texte von Genesis bis Offenbarung besonders am Herzen. Immer wieder schreiben sie nieder, auf welche Art und Weise Gott die Beziehung zu den Menschen führt, sucht, trotz Ablehnung aufrechterhält und/oder das Beziehungsband zwischen Mensch und Gott immer wieder neu zusammenknüpft beziehungsweise es nie abreißen lässt.

Steht Gott am Anfang als Schöpfer in Beziehung zu seinen Geschöpfen, schließt er einen Bund mit seinem Volk Israel – ein Bund, der bis heute gilt, - und offenbart sich den Menschen später in der Weise, dass sie von ihm sagen, Gott sei Mensch geworden in Jesus Christus, der geboren wird, Leid erträgt, stirbt und auferweckt wird.

Wir leben in Beziehungen – zu Gott und unseren Mitgeschöpfen bzw. Mitmenschen jeden Tag unseres Lebens, ob wir wollen oder nicht, ob wir sie pflegen oder nicht, ob sie uns belasten oder uns Kraft schenken. Und da wir nicht nur stumm und stur – meistens hoffentlich nicht – nebeneinander stehen oder sitzen oder liegen, hat in Beziehung sein auch immer etwas mit Begegnung zu tun. Wir leben in Beziehungen und begegnen uns einander. Auch in der Bibel sind Beziehungsgeschichten immer auch Begegnungsgeschichten.

Einige dieser Beziehungs- bzw. Begegnungsgeschichten schauen wir uns in den Musikalischen Passionsandachten und den Feiertagen der Passions- und Auferstehungszeit an: Jesu Begegnungen während seines Leidens, Todes und nach seiner Auferstehung. Dazu eine herzliche Einladung!

Wir leben in Beziehungen. Schauen Sie sich doch mal in Ihrem Leben um, mit wem Sie in Beziehung stehen und wer Ihnen begegnet.

Für die Passions- und Auferstehungszeit wünsche ich Ihnen segensreiche Begegnungen mit Gott und den Menschen!

 

Pfarrer Sebastian Gebauer

 

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